Freitag, 29. Mai 2009

aus den Koffern, in die Heimat

So hallo zusammen
Wie vielleicht die Überschrift schon vermuten lässt, bin ich wieder in meiner alten Heimat. Der Oberpfalz, "daham" bei Mami und Papi.
Der Kulturschock hält sich in Grenzen. Irgendwie laufen die meisten Sachen automatisch ab und dann kommt währendessen in meinem Hirn die Frage auf. Warum schraubst du den Bierdeckel nicht mehr ab? oder warum sagst du nichts mehr auf französisch oder englisch?
Nun, ich denk aber, dass das normal ist..es gibt bestimmt schlimmere Schockzustände :)

Ich endschuldige mich hiermit für die lange Abstinenz, aber lustlos geschriebene Blogeinträge machen nicht soviel Sinn und vor allem keinen Spass zum Lesen. Der Nachteil ist natürlich das sehr viel passiert ist und dieser Blogeintrag wieder etwas länger werden dürfte.
Denn ja seit Ostern hätten wir dann wohl so einiges:

Zuunächst einmal haben mich Judith und Eva besucht. Judy war gerade auf dem Sprung nach Europa um noch im Sommersemester in Augsburg anzufangen.. und Eva wollte mal Montréal ohne Schnee sehen und endlich Mont Royal erklimmen. Wer mich kennt, weiss, dass ich dann da genau in meinem Element war und für zwei Tage Stadtführer gespielt hab. Inklusive Cocktails aus Einmachgläsern oder den legendären Foufounes éléctriques. Einem legendären Rockschuppen der immer dienstags sehr günstig war. Mein Kopf hatte meist bis Mittwochmittag ( wie schreibt man das nun wieder richtig ?)Party, wenn ich drin war.


Kurz darauf kam die Cabane à sucre. Auch ich hab mit ein paar Freunden eine dieser typischer 'Zuckerhütten' besucht in denen man das süßliche Wasser der Ahornbäume zu Sirup verkocht. In der traditionellen Methode braucht man für einen Liter Sirup 42 Liter Ahornwasser. Wir waren relativ spät dran und so hatte die 'Kocherei' gerade am Vortag aufgehört zu produzieren - nach nur einem Monat, denn es muss für das Süßwasser nachts frieren und tagsüber auftauen. Aber eigentlich war es umso besser, dass gerade Schluss war, denn so konnte uns der Besitzer höchstpersönlich verraten wie er das anstellt. Der Hauptgrund warum sich de facto ganz Québec einmal im späten Winter/ frühen Frühling aber in eine solche Hütte begibt, ist das traditionelle Essen, dass dort gekocht wird. Da der Sirup nicht weit ist, ist der Sirup fast überall enthalten. Danach ist man, wie Fabi so schön sagte, "auf Zucker", der Bauch beinahe zugeklebt und Tobi, einem anderen Mitfahrer, wurde sogar ganz schön übel. Ich meine, ich möchte es nicht gerade wöchentlich, aber war ganz nett - und vor allem nicht sehr touristisch. Denn vor dem hat ich nach ein paar Erfahrungsberichten (inklusive Eva's Blog) etwas Bedenken.

In der Zeit darauf wurde ich dann mit der Uni fertig.. wie sich mittlerweile herausgestellt hat ziemlich erfolgreich. Jetzt muss ich nur noch die Anrechnung klar machen. Wir werden sehen, ob das ein Kampf wird;)

So und dann ging das Reisen los. Erste Station: Boston.
Ich war mit Bene dort.. und ja es war traumhaft - vor allem traumhaft warm. Zum ersten Mal gabs dort für mich in diesem Jahr Sonnenbrand. Gepaart mit allerlei schönen Blüten, Kultur und ja ein paar lässigen guten Stunden. Aus dem Kulturbereich stechen natürlich die Lehranstalten von Harvard und dem MIT hervor..letzteres ist eher was für Techniker, was ich mal wieder zu meiner Verteidigung sage. Aber es ist ganz interessant mal zu erfahren woher das Wort 'hacken' seinen Ursprung hat. Es wurde dort für die Streiche auf dem Campusgelände verwendet, die jedes Jahr angesagt waren und immer von den Undergraduates durchgeführt wurden. der Dome (ein großes markantes Kuppelgebäude) wurde in zum Start von Stars Wars Episode 1 in R2 D2 verwandelt oder die gehenden Männchen der Ampeln ausgetauscht mit dem Wort "chew".. denn kauen und gehen ist Studenten ja unmöglich.
Was unser leibliches Wohl anging, schnorrten wir uns mal kräftig durch. Bei MIT war Greek week und in Harvard pre-frosh..(frosh - Erstsemestler) also taten wir mal so als ob wir ab September in Harvard studieren würden und haben uns den Bauch zugeschlagen.. Die Führung war dann dann auch das, was wir von ihr erwartet hatten.. unterhaltsam, gut und informativ.. wir wissen jetzt auch; dass Tommy Lee Jones und Klimaschützer #1 Al Gore Zimmergenossen waren.. und unser Tourguide mit Salma Hayak in seinem ersten Semester getanzt hat..Sein Sprachgebrauch fiel auch etwas auf aus der Reihe: Anstatt anyway zu sagen; wenn er das Thema wechselte, war es bei ihm immer ein gut höhrbares anyways. Man muss ja sich abgrezen vom gemeinen Fußvolk vor sich ;) (Etwas mehr dann bei den Bildern.)
Die Stadt an sich war eine der Highlights - Beacon Hill mit seinen netten Läden, Kneipen .. und auch den klassischen englischen Backsteinbauten.. Little Italy, mit dem Gefühl fast in Italien zu sein... was ich beim südlichen New York nicht so sagen konnte .
Das Hostel war auch ein Pluspunkt - es war das erste und leider einzige, dass seine Gäste mit Flipflops ausgestattet hat.
Eines der Highlights meines ganzen Aufenthalts kam dann gleich im Anschluss: Cirque du solei l-
Akrobatik vom Feinsten kann ich nur sagen. Der wahrscheinlich bekannteste Exportschlager Montreals - auch wenn seine Geburtsstätte eher unbekannt ist..( für mich war es jaghrelang eine französische Sache und Pat, ein Freund aus Augsburg, meinte es käme aus Vegas.)
Leider waren sie sehr strikt im Fotographieverbot, daher kann ich euch nicht viel zeigen, aber der Rat kann hier einfach nur heißen: Hingehen, den Eintrittspreis vergessen und sich mal was gönnen.. (im Herbst in München).

Am Sonntag darauf - wir befinden uns mittlerweile am 3. Tage des Wonnemonats Mai - hab ich dann mit Ulla Tobi und Bene einen Ausflug nach Ottawa gemacht. Ziel #1 war in Kanadas Hauptstadt natürlich der Parlamentshügel mit seinem stattlichen Bau aus dem 19. Jahrhundert.. Der Rest des Programms wurde dann eher von Picknicken und am Fluss rumliegen bestimmt, wir haben einfach den Frühling genossen. Zum Schluss sollte es dann doch noch etwas Kultur sein. Jedoch rate ich jedem der in Zivilisationsmuseum gehen will, mehr Zeit mitzubringen als wir.. eineinhalb Stunden waren etwas wenig.. aber ein bisschen was haben wir von der Zivilisationsgeschichte Kanadas doch noch mitbekommen.

So ich beende hier mal den ersten Blog-Nachtrag und wünsche noch frohe Pfingsten..abner schauen sie ruhig nochmal rein.. da kommt noch was.
Bis dahin
Servus aus Mantel
Reiner








Sonntag, 12. April 2009

Fohes Frühlingserwachen

Hallo zusammen.

so damit wir auch einmal den Sinn des Blogs im Sinne eines Online-Tagebuches erfahren wird dieser Eintrag nicht so lang, denk ich wenigstens.

Denn eigentlich hab ich nicht so viel zu erzählen. Das Semester geht zu Ende und wie jeder fragt sich auch meiner einer mal wieder: Warum muss ein Semester denn ein Prüfungsende haben?
Nun ja aber ich leb' noch ganz gut bzw. wenn die Arbeit zu schwer wird flücht ich mich nach draußen. Was natürlich auch nur die halbe Wahrheit ist, denn e
s ist nur ein anderes Drinnen.

Zum Beispiel in die Microbrasserie. Wie der Name Minibrauerei schon sagt brauen die dort ihr eigenes Bier und schenken es in ihrer eigenen Stube aus. Man sollte sich, als Bayer zuminderst, beherzt vom bayer. Reinheitsgebot in gewisser Weise verabschieden. Denn dann kann man auch mal ein Schokoladenbier (KEIN Mixbier, das Bier kommt so aus dem Hahn) probieren, dass zwar schwer ist aber trotzdem lecker. Bei einer akuten Anfall von 'Hilfe ich kann keinen Satz mehr bilden' begab ich mich da letztens wieder in meine Lieblingsbrauerei und hab DIESES FOTO geschossen:)

Die blonde Geburt oder auch einfach Hefeweizen schmeckte dann auch wirklich gut und k
am sogar im Weizenglas mit adäquatem Bier-Schaumverhältnis an. (Für dieses Foto wars leider zu dunkel). Noch ein letzter Seitenhieb Richtung "Weissbier"-Sager: Lernts einfach mal richtig, ist anscheinend doch internationaler "Weizen" zu sagen:)

So zum anderen kommt dann auch mal wirklich der Frühling.
Der Rasen zeigt mal, dass es ihn nicht nur in grau-braun gibt oder besser gesagt gar nicht gibt, da unter Schnee versteckt , sondern auch in großflächig grün. Die Stadt hat die Schneefräsen gegen die Kehrmaschinen getauscht.
und ja auch sonst findet man sogar schon Blühendes:

Ist das nicht schön:) okay ja ich weiss sind nur Krokuse, aber immerhin was BLÜHENDES.
So da ihr jetzt wahrscheinlich eh alle denkt, der spinnt, hör ich jetzt mal lieber auf.

Aber nicht bevor ich euch noch allen Frohe Ostern gewunschen hab.
Habt noch einen schönen Ostermontag.

bis bald
Reiner







Donnerstag, 26. März 2009

St. Patrick und andere religiöse Gewohnheiten

Hallo zusammen
So die letzte Woche war mal wieder etwas ereignisreicher und weniger zum Krübbeln;)

Nun denn St. Patrick war zwar schon am 17. aber aufgrund meiner netten Französisch-Klausur am Abend, war mehr als ein Bier und vielleicht eine Stunde in der Kneipe nicht drin für den irischen Schutzpatron. Aber wozu gibts die St. Patrick's Parade. Die fand am letzten Sonntag statt und ja ist die älteste in Nordamerika und die längste der Welt.Nur damit ihr mal wieder etwas über Montréal lernt, ich erzähl ja sonst keine Geschichten über die Geschichte hier:)

Sie war sehr 'englisch', ja ich weiss welch Wunder, aber da waren dann halt wirklich die großen englischen Radio und Fernsehstationen mit dabei. So geballt sieht man die sonst nirgends hier.
Aber natürlich war sie auch sehr irisch: Sehr grün und ja sehr flüssig für manche Menschen. Die Stadtverwaltung hat für diesen Tag auf der Parade-Straße das Alkoholverbot in der Öffentlichkeit aufgehoben. Was natürlich nicht schlecht genutzt wurde. (Nein nicht von mir, musste danach arbeiten, oder besser gesagt nur ein paar Schlücke)
Insgesamt könnte ich mich jetzt wieder daran aufhängen wie wenig irisch sie wirklich war. Dudelsäcke sind eher schottisch und die Armee ja ist kanadisch..aber wie sagte mein Sticker so schön: Irish for the day! und ja wie sagte ne Freundin so schön: alle Kanadier haben wahrscheinlich irgendwie irischen Blut in ihren Adern. War auf jeden Fall mal wieder ein Erlebnis:)

Kommen wir zum anderen GROSSereignis der Woche:
Wir haben am Dienstag an einer der 3 wöchentlichen Messen der Canadiens teilgenommen. Wie jetzt Messe, Canadiens, was soll das denn? Nun denn die Québécois haben zwar vor 40 Jahren großteils aufgehört in die Kirche zu gehen. Aber ja ihre Religion ist nun ein (Eis)Hockeyclub. Es wird mit gefühlt, mit gezittert und wenn du mal kein Gesprächsthema hast: Der aktuelle Stand der Canadiens geht immer. Gut ist bei in Deutschland auch so mit Fußball? Mh ja okay.
Aber wird sich in Deutschland im öffentlich-rechtlichen Radio nach einer Pechsträhne von 5-8 Spielen schon über die negativen Auswirkungen auf männliche Jugendliche unterhalten?
Wohl eher weniger..nun denn ihr seht auf jeden Fall wie verrückt ein Großteil der Bevölkerung hier ist. Die Tatsache, dass der Club in dieser Saison sein 100-jähriges feiert, sollte man hier vielleicht auch noch erwähnen.
Das wollten wir natürlich auch mal live sehen. Also haben Michael, Fabi und ich eines Sonntagsmorgens, nach 4 Std Schlaf,
die Karten in einer Art Onlineauktion, der Kategorie "ja versuchen könnt ihrs, aber da ist eh alles weg" ergattert. Wir waren da schon superglücklich.

Selbstverständlich waren wir daher alle 4 (Bene haben wir in unserer Großzügigkeit auch mitgenommen) heiss auf UNSER Spiel im Stadion. Und was soll ich sagen, super wars.
Obwohl wir weit oben saßen, konnte man alles super sehen und die Stimmung war oben sogar besser. Was wahrscheinlich daran liegt, dass oben das gemeine Volk sitzt und unten oder in den Logen die Bonzen.
Denn ja der Club ist der zweitwertvollste der Liga - was sich leider auch auf die Preise niederschlägt.

Aber ja zurück zur Stimmung. Wer so vernarrt ist in seinen Club, dreht durch beim Spiel? Jein.
Wie in einer christlichen Messe auch, tut die Gemeinde (fast) nichts alleine. Zunächst mal ist es ruhig: Man hört den Puck, die Schläger die Kuven. Wir verlassen den eigenen Bereich - leises Grummeln. wir kommen den Tor näher - erste Schreie, allgemeine Unruhe. oh oh der Puck fliegt..kurzes Gerangel oh oh oh oh. und Toooooooooooooooooooooooooooor. Das ganze Standion ist auf den Füßen und schreit.
Es geht also hin und her, auf und ab, zwischendrin mal Anfeuern oder kleine Schlägerei, aber stellts euch nicht vor wie im Fußballstadion mit Dauergröllen. Zwischendrin ist es immer in paar Sekunden ruhig gewesen.

Und nun das wichtigste: Wir haben gewonnen: 6 zu 3! Wir konnten damit den 8. Platz - und damit den letzten Platz für die Playoffs - halten und somit weiterhoffen, dass wir noch eine Chance auf den Pokal, den Stanley Cup, haben. Wir sind zwar noch nicht ganz im sicheren Hafen (haben heute verloren:( , aber das wird schon. Wir bleiben drin!
und zwischendrin sollte ich mir dann noch das Buch von zwei Uni-Professoren von meiner Universität kaufen: "la réligion des Canadiens de Montréal".
Ach was ich noch alles tun muss. Stress!!

So jetzt geh ich aber mal ins Bett.. sonst kann ich morgen ja nix für die Uni tun (Bruderherz, schmutzle und schweige:)

Guten morgen nach Deutschland und ja es ist bei euch schon halb 7.. denn endlich stellt ihr auch auf Sommerzeit um. Ich wünsche frohes Uhrenumstellen.

Servus Reiner




Donnerstag, 12. März 2009

Eine komische Woche

So meine Lieben, da schreib ich euch schon wieder.

Zunächst einmal um euch mitzuteilen, dass ich endlich meine USA Bilder beschriftet hab.
Ja ich weiss am Samstag wirds schon wieder eine Woche; die ich da bin. Aber irgendwie war es seltsam die Tage.. ich hatte nicht soviel zu tun, aber irgendwie war trotzdem die Luft raus.
Jeder hat einen odere mehrere Sätze über den jetzt schon langen Winter verloren. Dieses Ich-will-zurück-in-den-Urlaub-Gefühl war allgewärtig, gleichzeitig wollte ich aber die Fotos nicht machen. Nun denn manchmal muss man schlechter drauf sein um wieder zu wissen, wann es einem besser geht :)
Also keine Sorge heute heck ich schon wieder Pläne wie ich meine Zeit hier noch so verbringen könnte, die nun so ziemlich sicher (95%) am 25. Mai enden wird:) Die Pro/Kontra-Liste in meinem Kopf erspar ich euch letz mal. Wers wissen will, kann mich auf einen der Kommunikationswege fragen.

Was die Woche natürlich komisch werden ließ, war der Amoklauf in Baden-Würtemberg. Ich hab davon im Unterricht erfahren, als wir uns, wie jede Woche, über aktuelle Krisenfälle unterhalten haben. Aber irgendwie hab ich dem Radio anscheinend nicht richtig zugehört am Morgen. Auf jeden Fall saß ich in meinem Kurs und ich als sich der halbe Raum mit besorgten Blicken zu mir wand, hab ich nur erstaunt geguckt. Es war aber eh kein großes Ding für sie. Ich hab nachgefragt wo es war und halt gehofft, dass keinem meiner Freund oder ihren Familien was passiert ist. (mittlerweile weiss ich, dass keinem was passiert ist).. und dann wurde das Thema mit einem Satz. beschlossen "...ähnlich wie an der Ploytechnique."

Denn ja auch wenn unbekannt in Deutschland, Montréal hatte vor 20 Jahren auch einem Amoklauf, der den Menschen noch jetzt in den Knochen sitzt. Der Hauptgrund dafür ist wahrscheinlich zum einen in der Frauenfeindlichkeit dieser Tat - es wurden gezielt nur Frauen erschossen - und wie ich denke zum anderen auch in der ungeschickten oder vielleicht besser gesagt ungeübten Handhabung des Falles.. so gab es keine öffentliche Untersuchung des Falles und der Ploizeibericht ist laut Wikipedia immer noch nicht auf normalen Weg veröffentlicht worden. Gemischt mit zahlreichen weiteren Diskussionen ist es dann auch zu erklären warum der erste Film über das Ereignis die vergangenen Wochen heiß diskutiert wurde.
Der Film an sich vermeidet aber ein Stein des Anstoßes zu sein. Er will nichts erklären, er will ein "Film zum Trauern" sein und hat auch die Unterstützung der Opfer bzw ihrer Familien. Trotzdem oder deshalb waren in einen Kurs in dem wir den Film
vor 2 Wochen diskutiert haben , alle Quebecois sehr aufgewühlt und keiner konnte oder wollte ihn vom künstlerischen Standpunkt kritisieren.
Persönlich stehen ich da jetzt zwischen Stühlen - auch welch neuer Standpunkt für mich. Zum einen klar, wäre mehr drin gewesen (der Täter lest nur seinen Abschiedsbrief, sonst sagt er zB. nichts), aber nach der Diskussion hab ich schon verstanden warum der Film nicht weitergehen wollte und lieber das erschreckend bekanntwirkende Studentenleben an der Uni zeigt, dass mir erst danach so bewusst auffiel. Genauso wie die Sicherheitsbeamten, deren Funktion ich an meiner Uni, der die Polytechnique als Tochteruniversität angegliedert ist, jetzt auch richtig versteh

So jetzt reichts aber wieder von Amokläufern.
Wer noch mehr wissen will, ist auf der dt. Wikipediaseite wie immer gut aufgehoben und hier der Trailer zum Film.

Ich bin froh, dass es euch gut geht.
Ich geh jetzt mal raus in die Sonne und kauf ein bisschen ein.

Servus Reiner




Montag, 9. März 2009

Ich war noch niemals in ...

"Stopp Reiner, das kannst du jetzt nicht mehr singen. Das bringt Unglück!"

mh könnte stimmen.. deshalb hab ichs auch gelassen. Aber sowas kann ja auch nur ich bringen. Mitten auf der Brooklyn Bridge in einer Kleinstadt namens New York kommt mir dieses Lied in den Sinn. Wie immer bei plötzlichen Ohrwurmattacken weiss ich nicht wieso. Nun denn seis drum. Unglück hat ich dann auch keins und so kann ich euch nun von meinem US-Roadtrip erzählen.

Fangen wir mal mit dem Fahren bzw. meiner Route an. Es ging für mich von Montréal über Syracuse nach Washington und dann weiter nach New York. Von dort aus gings dann mit dem guten alten Greyhound wieder zurück nach Montréal. Ich war mit Eva (siehe Evas Kanada-Bloghaus) und zwei weiteren Leuten aus Québec - Amélie und Olivier- unterwegs gewesen

Wir sind also nach Washington nicht die konventionelle Route an der Küste gefahren sondern - quasi hintenrum - durch New York Upstate und die Appalachen. Der primäre Grund war, dass wir den Knoten New York zur Rush Hour und die Maut umgehen wollten.
Gut es hat länger gedauert als wir dachten, aber es war ganz lustig.
Ich musste zwar dem lieben Beamten von Big Brother alias Homeland Security (Grenzpolizei der USA) sogar erklären, warum wir es wagten, SORUM und nicht an der Küste fahren, aber gut er hats geschluckt.. das war so'n alter Hund der Sorte: Scheisse ich bin 150 Jahre zu spät dran für Cowboy mit Pferd, also mach ich einen Job mit Waffe und fühl mich ganz cool.

Aber als wir dann endlich unser Besuchervisum hatten, haben wir mal live gesehen was amerikanische Pampa ist .. mit einem Haus oder auch kleinen Dörfern, die unter anderem auch Madrid hießen (Simone, Eva und ich haben dich gesucht, aber leider nicht gesehen:) Nicht zu vergessen: die obligatorischen Fahnen und die großen Autos.
Zweimal sogar Aldi und das wichtigste: Der Mc Donald's,Burger, KFC oder Wendy's mit großem "Drive Thru". Amis fahren ja nicht wie die Deutschen nur rein (drive in) , sondern wenigstens gleich durch. Kurz gesagt, wir haben erstmal ein bischen unsere Vorurteile bestätigt.. Gott sei Dank sind gerade keine Wahlen. Unsinnige Wahlplakate haben zum perfekten Klischee noch gefehlt. Allerdings gab einen Radiospot für den Kampf gegen Fettleibigkeit bei Kindern, allerdings erst in Washington.

Nachdem wir dann unsere erste Nacht im Motel verbracht und wir den schlechtesten Kaffee unseres Lebens nicht getrunken, sondern lieber gleich weggeschmissen haben, kamen wir in Washington an.

Die Stadt strotzt gerade zu vor monumentalen Bauten in der Innenstadt. Hat auf der einen Seite etwas Schönes, auf der anderen Seite will man auch irgendwann sagen "Jetzt reichts aber dann"
So ist es auch kein Wunder, dass das Kapitol mit einer Wucht daherkommt, die erstauen lässt. Wenn man dann die Phase durch hat, kann man sich aber sofort freuen, denn Washington schont den Geldbeutel. Vieles ist umsonst. So kommt nach der obligatorischen Sicherheitskontrolle umsonst auch in das Kapitol.
Um Verwirrungen möglichst klein zu halten: Das Kapitol ist der Sitz des Kongresses, der wiederum aus den beiden politischen Kammern Senat und Repräsentantenhaus besteht. Ich dachte ja immer da sitzen nur die Repräsentanten drin. Und schon haben wir den Beweis, dass auch ich nicht immer alles weiss;)

Den Sicherheitsvorschriften des Kapitols, kein Drinken und Essen sowie keine Möglichkeit unsere flüssigen und festen Bomben zu lagern, haben es dann Eva und ich auch zu verdanken, dass wir höchstes dt. Kulturgut gesehen haben: Die Gutenberg-Bibel. Die liegt nämlich in der Bibliothek des Kongresses in der wir uns die Zeit vertrieben haben während die anderen Zwei im Kapitol waren. Danach waren wir natürlich an der Reihe im Kapitol aber Zufälle gibts manchmal...

Nach dem Kapitol stand dann die Mall an der Reihe: Der langgezogene Park vor dem Kapitol mit dem dem Washington- (der weiße Obelisk) und dem Lincoln-Memorial. Der Rasen konnte einem zwar fast Leid tun so platt und löchrig wie er immer noch ist von der Obama-Vereidigung, aber auch nur fast. Zu Baracks Wohnsitz haben wir uns natürlich auch noch hinbegeben und ich denk ja er war da, aber dazu gibts auch andere Meinungen. (Nicht wahr, Eva?)

Puh jetzt hab ich euch schon über 2 Tage so viel erzählt und jetzt noch 5 Tage New York. Na das machen wir dann mehr mit Bildern. Aber ein bisschen was erzähl ich schon noch, keine Sorge.

Ja, da hätten wir zB. den tollen ach soooo schlimmen Schneesturm vom Montag. Da es ja anscheinend in den dt. Nachrichten war, hier mal eine Klarstellung: Gut, ja es hat 15 -18 cm Schnee gegeben. Aber nur weil es die im März gibt, muss man nicht gleich ausrasten und wie mir dann von einer New Yorkerin erzählt hat, die öffentlichen Schulen schließen.. angeblich sei das im März schon lange nicht mehr vorgekommen und ich dachte immer oder hab immer gelesen, die haben im Januar und Februar viel Schnee.. aja und im März ist es dann schlimm.tz. Naja die sind und bleiben halt doch südlich der Grenze.

Zum Thema kulturelle Grenzen hatte ich dann auch ein Erlebnis: Ich hab über dt. Touristinnen mit einem Ami gelästert (er wusste, dass ich Deutscher bin). Fühlte sich zwar zuerst echt komisch an, aber ich konnte ihn echt besser verstehen. Er musste ihnen Geld fürs Flughafentaxi abknüpfen. Das war umständlich gesplittet, aber was kann denn er dafür. Anstatt halt dann höflich nachzufragen, warum das so ist, sind sie gleich pampig geworden. Das tollste war, sie meinten, nur weil sie auf deutsch lästern kriegt er nichts mit, aber natürlich hat er Gestik und Mimik voll verstanden..aber die beiden waren Gott sei Dank ein Einzelfall:)

Was hätten wir noch: ja also meine Wohngegenden hätt ich dann auch schon für meinen 3. Wohnsitz versteht sich. Zum einen Greenwhich Village bzw. Chelsea und Harlem. Während ersteres schon länger bekannt und teuer ist, wegen seinen niedrigen Häusern und der Nachbarschaft macht Chelsea vor allem wegen seinem Mix aus alten Fabriken Spass. Der sogenannte Chelsea-Market ist zum Beispiel in einer alten Keksfabrik untergebracht. Auf den ersten Blick gewöhnungsbedürftig, hat es mir nach 3 min. voll Spass gemacht drin rumzulaufen. Von Harlem konnte ich mich dann auch mal live überzeugen, dass die No-Go-Area-Zeiten (wenn ich mich schon nicht über Neudeutsch aufregen kann, muss ichs glatt sebst verwenden:) dort auch schon längst vorbei sind und man schön Häuser mit Parknähe findet, ohne gleich Angst um sein Leben zu haben.

Ein Highlight für sich sind vor allem auch die New Yorker. Gut in Montréal wurde mir auch schon oft Hilfe ohne Nachfragen angeboten, aber die New Yorker Frequenz darin war verblüffend. Kaum hatte ich meinen Plan heraus gezogen, schon kam von links oder rechts die Frage ob ich mich auskenn, ob ich Hilfe brauche.. und war ich doch mal ratlos, war der nächste nette Polizeioffizier zur Stelle. Ich musste kein einziges Mal zweimal Nachfragen. Einfach toll.

Ja aus der Kategorie "Shopping in NYC" hab ich auch 2 tolle Erfahrungen gemacht.
Ich dachte ja immer macy's, ja toll größtes Kaufhaus der Welt. Einmal durch und bitte nichts sehen was mir gefällt, weil viel zu teuer. Tja falsch gedacht: ich habe eine Levi's dort gekauft .. das ist nämlich eigentlich eine Kette, die halt dort angefangen hat, aber preislich alle Kategorien bieten kann.. absolut Stil haben vor allem die Rolltreppen aus Holz(!). Die knacken und krachen so schön.
Zum anderen hätten wir dann noch den Laden Century 21. Sein Slogan "Fashion worth fighting for" (Mode um die es sich zu kämpfen lohnt) ist Programm. Ein Laden voller Designersachen für Frau, Mann und Kind von Kopf bis Fuß in dem verdammt viel los war. Ich war ja in der glücklichen Position Mann zu sein, bei mir gings, aber Julia (Freundin aus der Oberpfalz) war relativ schnell bedient..... Der Slogan ist, denk ich mal, nicht umsonst auf einen Hintergrund geschrieben auf dem 3 Frauen um eine Handtasche kämpfen.

Mit Julia wären wir auch schon bei den Oberpfälzern. Denn ja eine Gruppe war mir ja zu langweilig auf meinem Trip. Ich hab mal lieber gewechselt:) Am Dienstagabend sind Eva, Amélie und Olivier weiter nach Boston gefahren und ich bin in NYC geblieben und hab mich am Donnerstag mit Freunden aus der Schulzeit getroffen. Stefan sagte so schön: "Wenn er schon nicht heimkommt, treffen wir uns halt eben in New York." Bis Freitagabend war ich dann eben mit Ihnen unterwegs, war schön und lustig.. mit 4 Leuten mal wieder live Dialekt reden und zu sehen, dass sie immer noch die sind, die man im Kopf hat:)

Ja Freitagabend bin ich dann mit den Greyhound heimgefahren. Dieser uramerikanischen Buslinie. Nachdem ich ziemlich lange angestanden bin, lief alles glatt, wobei ich mich da auch wieder fragte, warum man zum Tanken alle Insassen rausschmettern muss aus ihrem Schlaf, sie aussteigen lässt, damit man sie 10 Minuten später wieder einsteigen lassen kann.
Die Grenze lag auch etwas zu früh: Ich hab gerade so gut geschlafen und danmn war sie da um halb 4 morgens. Aber wenigstens waren die kanadische Grenzbeamtin nett zu mir. Wollte meinen Koffer nicht sehen und hat sich mit meiner ungefähren Wertangabe zufrieden gegeben.

Tja der Trip endete um 6h morgens. Als ich mit der ersten Métro heimkam...

So die Bilder gibts dann mal in chronologischer Ordnung und wie immer mit Erklärungen. Die mach ich dann aber mal morgen früh:)

Bin zum nächsten Mal
viele liebe Grüße
Reiner


Dienstag, 10. Februar 2009

kalt, kälter..wärmer!

So da hat er uns jetzt erzählt ,was er das eine Wochenende gemacht hat und verliert kein Wort was er jetzt das GANZE restliche Monat so gemacht hat..

mh für alle die es interessiert und vor allem wieder einmal für mein liebes Bruderherz (ja Hanna, einen 'Nachfrager' hat glaub ich jeder ;) kommt hier mal ein résumé der letzten Tage.. oder auch Wochen

erst einmal wurde es kälter.
gleich am Tag nach meiner Ankunft gab es einen netten Schneesturm mit 25 cm Neuschnee. Damit ich auch ja nicht vergesse was kanadischer Winter heisst. jaja die Temperaturen fielen da erst mal so auf -10 wieder ab.. doch kaum war der Schnee einigermaßen weg (Wie man das macht, zeigt uns Fabi hier mit einem Video) kamen auch schon die ersten Meldungen über eine Kältewelle.
Mh okay, toll.. ich bins ja gewöhnt. Kälte kann mir nichts mehr. Aber als dann kurz darauf die Meldungen über die Kältewelle mit 'Brrr' angekündigt wurden, wurde ich misstrauisch ..Könnte meine lange Unterhose vll doch etwas mehr das Tageslicht gegen das schumrig-guschlige Schublicht tauschen: Ja konnte sie .
De facto war es bei uns laut den schlauen Meterologen in der Zeit genau so kalt wie am Nordpol.
-32 bis -35 Grad.
Mh als ich am ersten Tag mich fertig machte zum Rausgehen, dacht ich mir: Wo kommt sie als erstes an? DIE Kälte? Augen, Nase, Stirn?
Nun denn es war : am Hals oder im Rachen besser gesagt. Denn für ein 1-2 Sekunden gefriert einen der Atem... ja das klingt jetzt aber schön nach Horrorfim-Werbung.
War aber eigentlich gar kein Horror. Gut ich mein, das Schwätzchen an der Bushaltestelle fiel zwar Bewegungsübungen zum Opfer.. und sogar unverbesselichere Haargel-junkies wurden auf einmal mit Mütze oder mindestens 2 Kapuzen gesichtet.. aber hey die Sonne schien vom blauen Himmel (nee Simone, ich hab noch alle Tassen im Schrank:).

..während dieser Phase oder auch kurz darauf fühlte ich mich mich dann mal wieder so richtig deutsch.
Zum einen hab ich in einem Kurs von mir die Doku 'Sind Kommunisten die besseren Liebhaber?' angesehen. Natürlich war der Film auf frz. und deshalb kann ich euch nicht garantieren das der Titel der Originaltitel ist, aber ich hab von der Doku daheim schon gelesen gehabt, aber sie leider nicht gesehen. Darin wird auf süffisante und doch sehr informativ-argumentierende Art zunächst aufgedeckt, dass - kurz nach der Wende- die Ossis, laut mehreren Studien und Untersuchungen, ein aktivieres Sexualleben hatten als die Wessis. Danach wird gezeigt, wie es dazu kam.
Der Faktor warum ich mich dabei so deutsch fühlte, war vor allem der, dass die Orginalausschnitte aus den Wochenschauen und natürlich der gute Herr Honecker alle nicht synchronisiert sondern nur untertitelt wurden. Ich saß da und hab schon gelacht, und fünf Sekunden später haben die Anderen dann auch mal gelacht. Vor dem Film hab ich erst mal 5 Minuten die frz. Abkürzungen erklärt: Denn im Frz. ist die Verwechslung noch perfekter: RFA (BRD) und RDA (DDR) hören sich eben verdammt gleich an.
Zum anderen hab ich ich mir im Kino 'der Vorleser' angesehen. Diese Geschichte, die deutscher nicht sein könnte und daher auch komplett in Deutschland gedreht wurde.Einschließlich eines 'Oh man Scheisse' eines Komparen (was in der engl. Orginalfassung sehr auffiel) und bis auf wenige Darsteller, alle mit dt. Schauspielern. Okay 2 Engländer, Ralph Fiennes und Kate Winslet, haben Hauptrollen, aber nicht die einzigen.
Okay ich glaub zum Inhalt muss ich jetzt nicht mehr soviel sagen. Dank Berlinale und 'Kate-Winslet-Fieber' (Spiegel online), wurde euch die Story schon mindestens 5 mal um die Ohren geklatscht(oder doch nicht?). Interessant finde ich nach wie vor die verschiedenen Reaktionen: Der Spiegel findet ihn global zu brav. In der Le Monde (Paris) wird er als so langweilig abgetan, dass 'einem sogar das Aufzuggeräusch auffällt' (Ich überleg ja seit dem, wo in dem Film, wann ein Aufzug kommt, aber egal.oder vielleicht im Kino in dem der Kritiker saß?) Nur den Kanadieren scheint er in beiden Sprachen zu gefallen. und da muss ich zustimmen: Der Film ist nicht schnell und ja man könnte noch kritischer mit dem Stoff umgehen, aber wer im Gegensatz zum Kritiker der le Monde, sich einmal mit der berühmten gleichnamigen Vorlage von Bernhard Schlink beschäftigt hat , der wird sehen, dass der Film wenigstens schneller ist als das Buch. Denn der Film entfernt sich -im Gegensatz zum Parfüm - Gott sei Dank teilweise ziemlich weit von der Vorlage und fängt daher auch nicht damit an, dass Michael Gelbsucht hat..Nun denn wenn ich ich nicht irre, ist er in den dt. Kinos ab dem 26.2. zu sehen.

Nun kehren wir aber mal wieder zurück zum Spaß. Es war Igloofest: Die Wintervariante des Pkinik elektronik. Die Beats der Plattenteller wummerten uns dieses Mal auf einem Kai des alten Hafen abends entgegen, aber es blieb trotzdem alles draußen..war ne gute Stimmmung dort. Um ehrlich sein fast zu gut. Ich oder wir sind irgendwann mal in den ruhigeren Eisigloobereich. Es springt sich halt doch nicht so lang mit Winterstiefeln. Aber war schon cool den sonst eher ruhigen Kai mal ausgeleuchtet und in Parystimmung zu sehen und wie die Werbung versprach war es uns auch gar nicht so kalt. -->Der Slogan der Werbung:" Mit dem Spassfaktor hat es diesen Winter 32 Grad auf den Kais des alten Hafens."
Ebenfalls sehr spassig war es letzten Sonnag. Mal wieder Mont royal. Dieses mal im Winter.. oder Fast-Frühling. Denn es hatte schon 0 Grad und hätte uns nicht der alte Bekannte Wind mal wieder berauscht besucht, hätte man fast schwitzen müssen. Aber so wars ganz witzig oder und wir sind ein bisschen Schlittengefahren oder Plastikteller gerutscht. Ich habs zwar nie bis zum Ende geschafft, irgendwann auf der Strecke hatts mich immer von meinem Teller runter. Aber wie sagte Fabi so schon: "Noch 5 mal und du wärst auch mal unten angekommen." Nun ja konventionell kann das ja jeder.
Ja und seit Montag wurde es dann stetig wärmer: +6 gestern und es war schon ekelig und +3 heute und es ist noch ekeliger mit Dauerregen. Also wer von euch wars?. Wer hat ne Portion dt. Ekel-ich-kann-mich-nicht-entscheiden-ob-Herbst-oder-Winter-Wetter in ein Paket gepackt und zu mir geschickt? Ihr könnt mir alles schicken: Milka, Gummibärchen, Kinderschokolade oder auch ein gern geräucherten Schicken, aber lasst mir beim nächsten Mal das Wetter draußen!

Ein paar Fotos gibts auch, aber nicht viele.
Nun denn in diesem Sinne, machts mir gut
Bis bald Reiner

Montag, 26. Januar 2009

Québec - eiskalt

Liebe Bloggergemeinde,
lange musstet ihr warten und da bin ich nun wieder.. live aus Montréal - mittendrin im Winter.

Aber ich will euch jetzt nichts über MTL erzählen, sondern über Québec-Stadt - diesmal eiskalt und sehr sehr spaßig. Denn am Freitag war es soweit, ich bin mit ein paar Freunden zum ersten Mal (und ich hoff diesmal nicht zum letzten Mal) wieder runter von meiner Insel und ab in die Provinzhauptstadt. Denn die hatte dieses Wochenende das "Red Bull Crashed Ice" zu Gast.
Was das ist, lass ich jetzt mal die Info-Profis vom Spiegel erklären. Alle mal hier drücken.
So jetzt wisst ihr also schon mal um was es geht, das es verrückt ist und wer gewonnen hat.. Übrigens war kein dt. Teilnehmer dabei, "nur" ein Össi (4. Platz). Was unseren Schluchtenscheißer sehr gefreut hat.

Womit ich auch schon bei meinen Mitfahrern wäre: Da hätten wir
Fabian (Bei dem kann man einfach nichts mehr hinzufügen)
Marc (Franzose und mein Hostel-Zimmergenosse in der allerersten Woche in MTL)
Michael (Besagter Schluchti, wohnt eigentlich in Wien, wenn er nicht gerade Bier
mit mir trinkt)
und ab Samstag auch Sara (die - Gott ei Dank - herrlich unneutrale Schweiz-Kanadierin)
und eben meine Wenigkeit.

Was das Spiegelvideo völlig außen vorlässt, waren die knackigen Temperaturen dieses Wochenendes.. über -10 oder -15 Grad kamen wir nie hinaus..
Hinzu kam ein vor allem am Samstag sehr netter Wind, der sich (Zitat Fabi vom Blog)
gnadenlos durch selbst kleinste Klamottenritzen frisst. Nun ist der Mensch bekanntlich ja ein visulles Wesen und deshalb war mein Gesicht, mangels einer Sturmmütze, auch dem Wind ausgesetzt. Was mich irgendwann in einem freiliegenden Park, über den der Wind peitschte, das erste und ich hoff einzige Mal; zu der Nachfrage verleitete: "Sind meine Backen eingefroren?" Nach dem wohltuenden Nein gings dann endlich etwas bergab und bald war wieder alles da, inklusive meiner Tropfnase.

Aber genug mit Kälte-Jammern, das konnte ja Deutschland nach der Übungsphase nach Weihnachten schon besser. Wir wollten ja da hin.. also nix da und lieber eine Poutine gegessen, denn die gabs mit dem Wetterrabatt gleich mal um 20 oder 24% billiger.. umso kälter es ist, umso billiger die Poutine.
Diese herrliche Mischung aus Pommes Frites, Batensauce und quietschigem Käsebruch, die einem gleich wieder spüren lässt, dass der Magen noch da ist, denn der ist danach etwas schwerer. Wer mehr drüber wissen will, der ist diesseits wie jenseits des Teiches bei Wikipedia gut aufgehoben.
(sogar auf deutsch; nur eins: der Käse muss IMMER quietschen)

Naja man kann ja noch eine gewisse Anzahl von Kleidungsschichten anlegen, was wir auch ohne Hemmungen machten. So hatte ich am Samstagabend an der Strecke vom Crashed Ice auch ingesamt 4 Schichten, davon 2 Pullis, um meinen Oberkörper und meine Füße in 2 Socken, von denen eines natürlich Mamis Selbstgestrickte waren. Aber nicht bewegen war trotzdem nicht drin. Aber das wussten die Veranstalter auch und so haben sie die gesamte Strecke, also die Ganze Altstadt von Québec, per DJ beschallen lassen, was der Stimmung ganz gut tat. Ja dann haben wir alle Männer und Frauen dabei angefeuert, wie sie ins Ziel gefahren oder auch auf ihren Arsch gerutscht sind. Denn der Parcours ist ja nun mal wirklich mörderisch und fies. Der Langsame fiel immer über die Rampen, der schnelle Springer schaffte es auch so, vorausgesetzt er konnte die darauffolgende 180-Grad-Kurve krazen:)

Ja danach oder auch schon am Freitag sind wir dann immer in Bars . alle mit ihrem sehr eigenen Charme: von souverenistisch (" Die Welt braucht ein neues Land - Québec") ,über einfach nur klein urig ohne Getränkekarte, bis zur boîte à chanson.In dieser - wörtlich übersetzt - 'Liederdose' steppt der Bär in der Stadt. Eine kleine Gruppe oder auch ein Einzelner interpretieren eine ganze Reihe von Liedern.. mal nur mit Gitrarre, aber auch mit Holzlöffel- oder Quetschn
begleitung (kleines Akkordeon).. und man tanzt oder singt einfach nur mit. .Mit dabei war hier auch unsere liebe Eva, die ja seit September auch beim " MuK in Québec" mitmacht, nur eben in der Hauptstadt selbst

So ansonsten hab ich mir dann noch einmal die Chutes Montmerency (die Montmerency-Wasserfälle) angesehen. Diesmal eben im Wintergewand. Fands ehrlich gesagt schöner als im Sommer. Kaum Touristen, keine Seilbahngondeln, die das Bild stören - einfach ein ganzes Stück ruhiger und gelassener.

Nun denn auf der Rückfahrt haben wir noch einen Stopp in Trois-Rivières gemacht. Aber um ehrlich zu sein hat die Stadt so auf den ersten Blick nicht so viel zu bieten. Nur ein paar alte Häuser und eine Kathedrale.

So, bevor ich nun ende, noch ein paar Hinweise zum Blog an sich.. er ist mit dem Bild rechts jetzt etwas 'saisonal gewürzt'.. und ja nicht zu vergessen: Die Blogliste hat zwar Augsburg - vorübergend - verloren aber dafür Madrid (Erdbeerbaum) gewonnen.. und bietet euch jetzt dank Hanna, Matze und Roman, Einblicke nach Dänemark (Aarhus) und Estland (Tallin).

So das wars fürs erste
Euer Reiner

PS an alle Oberpfälzer: Auf nach Prag und Crashed Ice gucken..macht super viel Spass.