Montag, 26. Januar 2009

Québec - eiskalt

Liebe Bloggergemeinde,
lange musstet ihr warten und da bin ich nun wieder.. live aus Montréal - mittendrin im Winter.

Aber ich will euch jetzt nichts über MTL erzählen, sondern über Québec-Stadt - diesmal eiskalt und sehr sehr spaßig. Denn am Freitag war es soweit, ich bin mit ein paar Freunden zum ersten Mal (und ich hoff diesmal nicht zum letzten Mal) wieder runter von meiner Insel und ab in die Provinzhauptstadt. Denn die hatte dieses Wochenende das "Red Bull Crashed Ice" zu Gast.
Was das ist, lass ich jetzt mal die Info-Profis vom Spiegel erklären. Alle mal hier drücken.
So jetzt wisst ihr also schon mal um was es geht, das es verrückt ist und wer gewonnen hat.. Übrigens war kein dt. Teilnehmer dabei, "nur" ein Össi (4. Platz). Was unseren Schluchtenscheißer sehr gefreut hat.

Womit ich auch schon bei meinen Mitfahrern wäre: Da hätten wir
Fabian (Bei dem kann man einfach nichts mehr hinzufügen)
Marc (Franzose und mein Hostel-Zimmergenosse in der allerersten Woche in MTL)
Michael (Besagter Schluchti, wohnt eigentlich in Wien, wenn er nicht gerade Bier
mit mir trinkt)
und ab Samstag auch Sara (die - Gott ei Dank - herrlich unneutrale Schweiz-Kanadierin)
und eben meine Wenigkeit.

Was das Spiegelvideo völlig außen vorlässt, waren die knackigen Temperaturen dieses Wochenendes.. über -10 oder -15 Grad kamen wir nie hinaus..
Hinzu kam ein vor allem am Samstag sehr netter Wind, der sich (Zitat Fabi vom Blog)
gnadenlos durch selbst kleinste Klamottenritzen frisst. Nun ist der Mensch bekanntlich ja ein visulles Wesen und deshalb war mein Gesicht, mangels einer Sturmmütze, auch dem Wind ausgesetzt. Was mich irgendwann in einem freiliegenden Park, über den der Wind peitschte, das erste und ich hoff einzige Mal; zu der Nachfrage verleitete: "Sind meine Backen eingefroren?" Nach dem wohltuenden Nein gings dann endlich etwas bergab und bald war wieder alles da, inklusive meiner Tropfnase.

Aber genug mit Kälte-Jammern, das konnte ja Deutschland nach der Übungsphase nach Weihnachten schon besser. Wir wollten ja da hin.. also nix da und lieber eine Poutine gegessen, denn die gabs mit dem Wetterrabatt gleich mal um 20 oder 24% billiger.. umso kälter es ist, umso billiger die Poutine.
Diese herrliche Mischung aus Pommes Frites, Batensauce und quietschigem Käsebruch, die einem gleich wieder spüren lässt, dass der Magen noch da ist, denn der ist danach etwas schwerer. Wer mehr drüber wissen will, der ist diesseits wie jenseits des Teiches bei Wikipedia gut aufgehoben.
(sogar auf deutsch; nur eins: der Käse muss IMMER quietschen)

Naja man kann ja noch eine gewisse Anzahl von Kleidungsschichten anlegen, was wir auch ohne Hemmungen machten. So hatte ich am Samstagabend an der Strecke vom Crashed Ice auch ingesamt 4 Schichten, davon 2 Pullis, um meinen Oberkörper und meine Füße in 2 Socken, von denen eines natürlich Mamis Selbstgestrickte waren. Aber nicht bewegen war trotzdem nicht drin. Aber das wussten die Veranstalter auch und so haben sie die gesamte Strecke, also die Ganze Altstadt von Québec, per DJ beschallen lassen, was der Stimmung ganz gut tat. Ja dann haben wir alle Männer und Frauen dabei angefeuert, wie sie ins Ziel gefahren oder auch auf ihren Arsch gerutscht sind. Denn der Parcours ist ja nun mal wirklich mörderisch und fies. Der Langsame fiel immer über die Rampen, der schnelle Springer schaffte es auch so, vorausgesetzt er konnte die darauffolgende 180-Grad-Kurve krazen:)

Ja danach oder auch schon am Freitag sind wir dann immer in Bars . alle mit ihrem sehr eigenen Charme: von souverenistisch (" Die Welt braucht ein neues Land - Québec") ,über einfach nur klein urig ohne Getränkekarte, bis zur boîte à chanson.In dieser - wörtlich übersetzt - 'Liederdose' steppt der Bär in der Stadt. Eine kleine Gruppe oder auch ein Einzelner interpretieren eine ganze Reihe von Liedern.. mal nur mit Gitrarre, aber auch mit Holzlöffel- oder Quetschn
begleitung (kleines Akkordeon).. und man tanzt oder singt einfach nur mit. .Mit dabei war hier auch unsere liebe Eva, die ja seit September auch beim " MuK in Québec" mitmacht, nur eben in der Hauptstadt selbst

So ansonsten hab ich mir dann noch einmal die Chutes Montmerency (die Montmerency-Wasserfälle) angesehen. Diesmal eben im Wintergewand. Fands ehrlich gesagt schöner als im Sommer. Kaum Touristen, keine Seilbahngondeln, die das Bild stören - einfach ein ganzes Stück ruhiger und gelassener.

Nun denn auf der Rückfahrt haben wir noch einen Stopp in Trois-Rivières gemacht. Aber um ehrlich zu sein hat die Stadt so auf den ersten Blick nicht so viel zu bieten. Nur ein paar alte Häuser und eine Kathedrale.

So, bevor ich nun ende, noch ein paar Hinweise zum Blog an sich.. er ist mit dem Bild rechts jetzt etwas 'saisonal gewürzt'.. und ja nicht zu vergessen: Die Blogliste hat zwar Augsburg - vorübergend - verloren aber dafür Madrid (Erdbeerbaum) gewonnen.. und bietet euch jetzt dank Hanna, Matze und Roman, Einblicke nach Dänemark (Aarhus) und Estland (Tallin).

So das wars fürs erste
Euer Reiner

PS an alle Oberpfälzer: Auf nach Prag und Crashed Ice gucken..macht super viel Spass.