Donnerstag, 26. März 2009

St. Patrick und andere religiöse Gewohnheiten

Hallo zusammen
So die letzte Woche war mal wieder etwas ereignisreicher und weniger zum Krübbeln;)

Nun denn St. Patrick war zwar schon am 17. aber aufgrund meiner netten Französisch-Klausur am Abend, war mehr als ein Bier und vielleicht eine Stunde in der Kneipe nicht drin für den irischen Schutzpatron. Aber wozu gibts die St. Patrick's Parade. Die fand am letzten Sonntag statt und ja ist die älteste in Nordamerika und die längste der Welt.Nur damit ihr mal wieder etwas über Montréal lernt, ich erzähl ja sonst keine Geschichten über die Geschichte hier:)

Sie war sehr 'englisch', ja ich weiss welch Wunder, aber da waren dann halt wirklich die großen englischen Radio und Fernsehstationen mit dabei. So geballt sieht man die sonst nirgends hier.
Aber natürlich war sie auch sehr irisch: Sehr grün und ja sehr flüssig für manche Menschen. Die Stadtverwaltung hat für diesen Tag auf der Parade-Straße das Alkoholverbot in der Öffentlichkeit aufgehoben. Was natürlich nicht schlecht genutzt wurde. (Nein nicht von mir, musste danach arbeiten, oder besser gesagt nur ein paar Schlücke)
Insgesamt könnte ich mich jetzt wieder daran aufhängen wie wenig irisch sie wirklich war. Dudelsäcke sind eher schottisch und die Armee ja ist kanadisch..aber wie sagte mein Sticker so schön: Irish for the day! und ja wie sagte ne Freundin so schön: alle Kanadier haben wahrscheinlich irgendwie irischen Blut in ihren Adern. War auf jeden Fall mal wieder ein Erlebnis:)

Kommen wir zum anderen GROSSereignis der Woche:
Wir haben am Dienstag an einer der 3 wöchentlichen Messen der Canadiens teilgenommen. Wie jetzt Messe, Canadiens, was soll das denn? Nun denn die Québécois haben zwar vor 40 Jahren großteils aufgehört in die Kirche zu gehen. Aber ja ihre Religion ist nun ein (Eis)Hockeyclub. Es wird mit gefühlt, mit gezittert und wenn du mal kein Gesprächsthema hast: Der aktuelle Stand der Canadiens geht immer. Gut ist bei in Deutschland auch so mit Fußball? Mh ja okay.
Aber wird sich in Deutschland im öffentlich-rechtlichen Radio nach einer Pechsträhne von 5-8 Spielen schon über die negativen Auswirkungen auf männliche Jugendliche unterhalten?
Wohl eher weniger..nun denn ihr seht auf jeden Fall wie verrückt ein Großteil der Bevölkerung hier ist. Die Tatsache, dass der Club in dieser Saison sein 100-jähriges feiert, sollte man hier vielleicht auch noch erwähnen.
Das wollten wir natürlich auch mal live sehen. Also haben Michael, Fabi und ich eines Sonntagsmorgens, nach 4 Std Schlaf,
die Karten in einer Art Onlineauktion, der Kategorie "ja versuchen könnt ihrs, aber da ist eh alles weg" ergattert. Wir waren da schon superglücklich.

Selbstverständlich waren wir daher alle 4 (Bene haben wir in unserer Großzügigkeit auch mitgenommen) heiss auf UNSER Spiel im Stadion. Und was soll ich sagen, super wars.
Obwohl wir weit oben saßen, konnte man alles super sehen und die Stimmung war oben sogar besser. Was wahrscheinlich daran liegt, dass oben das gemeine Volk sitzt und unten oder in den Logen die Bonzen.
Denn ja der Club ist der zweitwertvollste der Liga - was sich leider auch auf die Preise niederschlägt.

Aber ja zurück zur Stimmung. Wer so vernarrt ist in seinen Club, dreht durch beim Spiel? Jein.
Wie in einer christlichen Messe auch, tut die Gemeinde (fast) nichts alleine. Zunächst mal ist es ruhig: Man hört den Puck, die Schläger die Kuven. Wir verlassen den eigenen Bereich - leises Grummeln. wir kommen den Tor näher - erste Schreie, allgemeine Unruhe. oh oh der Puck fliegt..kurzes Gerangel oh oh oh oh. und Toooooooooooooooooooooooooooor. Das ganze Standion ist auf den Füßen und schreit.
Es geht also hin und her, auf und ab, zwischendrin mal Anfeuern oder kleine Schlägerei, aber stellts euch nicht vor wie im Fußballstadion mit Dauergröllen. Zwischendrin ist es immer in paar Sekunden ruhig gewesen.

Und nun das wichtigste: Wir haben gewonnen: 6 zu 3! Wir konnten damit den 8. Platz - und damit den letzten Platz für die Playoffs - halten und somit weiterhoffen, dass wir noch eine Chance auf den Pokal, den Stanley Cup, haben. Wir sind zwar noch nicht ganz im sicheren Hafen (haben heute verloren:( , aber das wird schon. Wir bleiben drin!
und zwischendrin sollte ich mir dann noch das Buch von zwei Uni-Professoren von meiner Universität kaufen: "la réligion des Canadiens de Montréal".
Ach was ich noch alles tun muss. Stress!!

So jetzt geh ich aber mal ins Bett.. sonst kann ich morgen ja nix für die Uni tun (Bruderherz, schmutzle und schweige:)

Guten morgen nach Deutschland und ja es ist bei euch schon halb 7.. denn endlich stellt ihr auch auf Sommerzeit um. Ich wünsche frohes Uhrenumstellen.

Servus Reiner




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